Was Sie bei der Anschaffung eines Hundes beachten sollten

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Sie begegnen uns überall. Auf dem Weg zum einkaufen, beim spazieren, rad fahren oder Joggen, selbst zu Hause vor dem Fernseher – bzw. in diesem Fall vielmehr im Fernseher: Hunde.
Wir sehen sie in sämtlichen Größen, Farben, Formen, die einen finden wir süß, die anderen eher stark, beeindruckend, und der ein oder andere kommt uns manchmal sogar ein wenig furchteinflößend vor. Es gibt viele verschiedene Hunderassen, dazu kommen noch jede Menge Mischlinge. Wie entscheidet man sich also für einen Hund, mit dem man gemeinsam durchs Leben gehen will?
Wenn Sie sich diese Frage stellen, haben Sie schon den richtigen Anfang gemacht! Denn leider passiert es auch in Zeiten der einfachen Informationsbeschaffung immer noch viel zu häufig, dass Hunde zu Besitzern kommen, die zu diesen aber gar nicht passen! Woher wir das wissen? Schauen Sie sich nur die Tierheime an…
Wenn Sie sich mit dem Gedanken tragen, sich einen Hund anzuschaffen, helfen die nachfolgenden Informationen vielleicht dabei, dass Sie auch den für Sie richtigen Hund bekommen.

  • Hunderassen:
    Nehmen Sie sich Zeit sich mit dem Thema „Hunderassen“ zu beschäftigen. Es gibt mittlerweile viele Bücher, aber auch Internetseiten, die sämtliche Rassen kurz vorstellen. Achten Sie bei den Beschreibungen auch darauf, für welchen Zweck der Hund ursprünglich gezüchtet und eingesetzt wurde. Ein Hund der zum Apportieren gezüchtet wurde wird Ihnen nur Freude bereiten, wenn Sie Spaß daran hätten, Ihrem Hund später auch regelmäßig ein Apportel zu werfen, zu verstecken usw. Oder ein prädestinierter Jagdhund wird Ihnen beim gemütlichen Waldspaziergang eventuell nicht sehr viel Freude bereiten – zumindest dann nicht mehr, wenn er aus einer Leistungszucht (s.u.) kommt und daher den Jagdtrieb noch stark verinnerlicht hat.
    Nachfolgend haben wir nur drei Bücher sowie einen Link vom Verband für das deutsche Hundewesen als Beispiel ausgewählt. Wenn Sie über Suchmaschinen im Internet den Begriff „Hunderassen“ suchen lassen, oder sich in Buchhandlungen umschauen, finden Sie sicher etwas, das Ihnen zusagt:
    – Der große Kosmos Hundeführer: Mit allen 341 FCI-Rassen und 150 zusätzlichen Rassen
    – Hunderassen: Die 200 beliebtesten Rassen von Eva-Maria Krämer von Kosmos
    – 400 Hunderassen von A – Z: Alles über Aussehen, Charakter und Verhalten von Gabriele Lehari von Ulmer
    – http://www.vdh.de/welpen/rasse
  • Arbeitslinie oder Showlinie:
    Wenn Hunde aus einer Arbeitslinie heraus gezüchtet werden, bedeutet das, dass die Eltern der Welpen auf einem bestimmten Gebiet „arbeiten“. Das kann bei der Jagd sein, beim Schafe oder Rinder hüten, es kann aber auch im Hundesport sein. Je nachdem in welchem Gebiet die Hunde arbeiten, geben Sie dies natürlich zu einem gewissen Maß auch an Ihre Welpen weiter. Diese Instinkte werden sich später immer wieder zeigen, werden sie dann nicht in die richtigen Bahnen gelenkt, kann das unter Umständen schlimme Folgen haben. Ein Hütehund aus einer Arbeitslinie heraus könnte sich später – wenn er nicht ausgelastet wird – selbst eine Beschäftigung suchen. Es ist schon passiert, dass ein Hütehund plötzlich angefangen hat, die Kinder zu hüten. Das klingt im ersten Moment ganz nett, aber in der Realität hat das bedeutet, dass die Eltern nicht mehr an ihre Kinder heran kamen, weil der Hund sich zähnefletschend dazwischen gestellt hat. Resultat: der Hund kam ins Tierheim.
    Hunde aus der Showlinie werden nach anderen Maßstäben gezüchtet, hierbei wird darauf geachtet, dass die Hunde die jeweiligen Rassestandards erfüllen. Das umfasst beispielsweise die Größe, den Fang, die Fellfärbung und vieles mehr. Die Entscheidung, aus welcher Linie Sie sich einen Hund zulegen, kommt also wiederum darauf an, was sie mit dem Hund tun wollen und was zu ihrem Lebensstil passt. Bei der Showlinie kam es teilweise zu Überzüchtungen, die zu Krankheiten führten. So gibt es einige Rassen, bei denen bestimmte Krankheiten häufiger auftreten als bei anderen. Auch diesem Aspekt sollten Sie Aufmerksamkeit schenken, wenn Sie die für Sie in Frage kommenden Rassen bereits eingegrenzt haben.
    Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, erstmal in das nächste Tierheim zu fahren. Oftmals gibt es dort tolle Hunde, viele sind nur dort, weil der vorige Besitzer sich nicht ausreichend mit der Rasse auseinandergesetzt hat, und die beiden schlicht nicht zueinander gepasst haben. Aber vielleicht passt ja einer genau zu ihnen!?
  • Zeit:
    Hunde sind der beste Freund des Menschen. Ihrem Hund ist es egal, wie sie aussehen, welchen Beruf sie haben oder welches Auto sie fahren. Er liebt sie dafür, dass sie sein Rudel sind, seine Familie. Dabei sollten wir aber eines nicht vergessen: Wir gehen arbeiten, wir treffen uns mit Freunden, wir schauen gemütlich fern. All das kann unser Hund nicht. Er ist darauf angewiesen, dass wir uns mit ihm beschäftigen. Dazu kommt natürlich, dass unser Hund Bewegung braucht. Und auch wenn es draußen kalt ist, regnet, stürmt oder schneit: Ihr vierbeiniger Kollege wird früher oder später vor ihnen stehen um ihnen freundlich aber bestimmt zu sagen: „Ich muss mal“. Also spätestens wenn sie einen Hund haben, wird der Spruch „Es gibt kein schlechtes Wetter nur schlechte Kleidung“ sich immer wieder bewahrheiten.
    Es sollten alle Familienmitglieder mit der Anschaffung eines Hundes einverstanden sein. Ein Hund bellt, er verliert Haare, er tapst mit nassen Pfoten durch das frisch gewischte Wohnzimmer, und nach einem regnerischen Spaziergang kann er nun mal nicht Jacke und Schuhe ausziehen, bevor er zurück ins Haus läuft. Das alles ist normal, sagt ihnen ein Hundebesitzer. Wenn sich jemand daran stört,
    kann der Hund es nie recht machen, und der Haussegen hängt schief. Also nur wenn alle beteiligten einverstanden sind, macht es Sinn sich einen tollen Begleiter ins Haus zu holen.
    Denken Sie auch an folgendes: Haben Sie genügend Zeit, mit dem Hund zu laufen, damit er ausreichend Bewegung hat. Haben Sie Zeit, einen Hundeplatz zu besuchen um Ihrem Hund auch ein wenig Erziehung und Beschäftigung angedeihen zu lassen? Ja? Sehr gut! Dann gehen wir noch kurz auf zwei weitere wichtige Punkte ein.
  • Urlaub:
    Es gibt tolle Möglichkeiten, seinen Urlaub mit Hund zu verbringen. Wenn Sie allerdings eher der Weltenbummler sind, von Mexiko nach Kuba, Dominikanische Republik, Amerika und Costa Rica reisen wollen, wird das mit Hund schwierig werden. Fliegen mit Hund ist zwar möglich, bedenken Sie aber dass der Hund den Flug im Frachtraum verbringt. In einigen Ländern kommt der Hund nach Ankunft dann noch 24 Stunden oder mehr in Quarantäne und und und. D.h. auch bei der Urlaubsplanung sollten Sie ihren Vierbeiner nicht vergessen!
  • Kosten:
    Auch wenn Sie keine bestimmte Impfung für eine Reise benötigen: Regelmäßige Tierarztbesuche stehen ebenfalls auf dem Programm. Für Impfungen beispielsweise. Und auch bei der besten Vorbereitung, ist man nie davor gefeit dass der Hund krank wird. Dabei können beträchtliche Kosten auf Sie zukommen, je nachdem wie schwerwiegend die Erkrankung ist. Mit der Anschaffung eines Hundes sollte man sich aber darüber im Klaren sein, dass man die ärztliche Versorgung seines Hundes schuldig ist. Wer sagt, ich gebe doch kein Geld für Medikamente für einen Hund aus, der sollte sich das ganze nochmal gut überlegen.
    Das Thema Kosten spielt natürlich grundsätzlich auch darüber hinaus eine Rolle. Neben möglichen Tierarztkosten zahlt jeder Hundebesitzer Hundesteuer. Die Höhe für ihren Wohnort erfahren Sie direkt bei Ihrer Stadt- oder Gemeindeverwaltung. Bei dem zweiten oder dritten Hunden steigt üblicherweise der Steuersatz und auch bei so genannten „Listenhunden“ kann der Hundesteuerbeitrag höher ausfallen. Außerdem sollten Sie ihren Hund versichern. Eine Hundehaftpflicht deckt Schäden wenn ihr Hund den Perserteppich bei Freunden anknabbert, oder aber wenn er beim fange spielen mit dem Jogger gewonnen hat…. Darüber hinaus braucht jeder Hund eine gewisse Grundausstattung wie Futter- und Wassernapf, Halsband, Leine, regelmäßige Kosten umfassen auch das Futter, vielleicht noch einige Kauknochen und Leckerlies, ein Ball oder auch zwei… Es gibt fixe, und auch variable Kosten, für die sie als Hundehalter aufkommen müssen.
    Ein Hund ist ein Lebewesen, das sich sehr stark an seinen Besitzern orientiert. Sie sind seine einzige Bezugsperson, und wenn Sie fort gehen, leidet jeder Hund darunter. Er versteht die rationalen Gründe für sein Weggeben nicht. Und er wird Sie über Jahre hinweg begleiten! Darum denken Sie lieber einmal zu viel darüber nach! So, wenn Sie nun doch die nachfolgende Geschichte lesen, und sie dabei ein wenig traurig werden, dann werden Sie sicher ein hervorragender Hundebesitzer sein!!